BUND Kreisverband Stuttgart

Radweg durch Flughafentunnel: Eine Variante mit Risiken!

05. März 2024

BUND Pressemitteilung zum Flughafentunnel für Radfahrende

Stuttgart, 03.03.2023

 

BUND will umfassende, rechtssichere Untersuchung und kritisiert Bernhausen

Das Land hat sich auf einen Radweg festgelegt, der auf einer Fahrspur des Flughafentunnels gebaut werden soll. Die Richtung Plieningen-Bernhausen soll weiter für Autos befahrbar bleiben. Die beiden Buslinien der SSB sollen in Gegenrichtung fahren dürfen. Aus Sicht der Radfahrenden ist diese Variante eine gute Lösung. Doch es bleiben Fragen, inwieweit die Vorfestlegung auf diese Variante rechtssicher umgesetzt werden kann, wenn nicht alle Varianten untersucht und bewertet worden sind. Hierzu gehören die Auswirkungen auf den Busverkehr.

Für den BUND Kreisverband Stuttgart hat ein Tunnel ausschließlich für Busse, Radfahrende und Fußgänger die größten Vorteile, da dann das Fahrrad auf der Filder auf vielen Verbindungen deutlich attraktiver wird. Bernhausen kann seine triste Ortsmitte endlich auf einen zeitgemäßen Stand bringen und den gesamten Straßenzug städtebaulich aufwerten. Die Busse der SSB haben freie Fahrt, so dass der öffentliche Nahverkehr auf der Filder deutlich zuverlässiger wird. „Der autofreie Flughafentunnel hat so viele Vorteile für das Gemeinwohl, dass es zwingend ist, diese Variante zu untersuchen“, fordert Thomas Baur, verkehrspolitischer Sprecher des BUND Stuttgart.

Eine weitere, bereits früher diskutierte Variante ist eine Ampel, die den Autoverkehr an der Tunneleinfahrt anhält, wenn Radfahrende den Tunnel nutzen wollen. Mit einer überwachten Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 folgen in einem angemessenen Abstand dann die Autofahrenden. Der enge Tunnel sollte aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Brandschutzes für Lkw gesperrt werden. Busse haben Vorrang und verhindern ein Einfahren von Fahrrädern, wenn sie am Tunnel ankommen.

Der Umweltverband sieht in dieser Variante Nachteile für die ungeübteren Radfahrenden, da sie sich die Straße mit den Autos teilen müssen. Auch die städtebaulichen Vorteile für Bernhausen sind überschaubar, weil weiterhin der Verkehr von der B27 durch den Ort fährt „Aus verkehrsrechtlicher Sicht stellt sie jedoch den geringsten Eingriff in den Autoverkehr dar, so dass eine rechtssichere Entscheidung diese Variante mitbetrachten muss“, erläutert Baur die BUND-Position. Es hilft dem Radverkehr nicht, wenn durch eine Klage alles so bleibt wie heute.

Am Dienstag berichtet das Land im Stuttgarter Technikausschuss über seine Planungen. Der BUND appelliert an die Fraktionen mit einem Beschluss, das Land aufzufordern, eine umfassende Untersuchung aller Varianten durchzuführen, damit alle Aspekte in die spätere politische Entscheidung einfließen können.

Hart ins Gericht geht der BUND mit der autozentrierten Diskussion in Bernhausen. Die Chancen für eine attraktive Ortsmitte scheinen bei der Diskussion keine Rolle zu spielen. Vom Oberbürgermeister bis zu den Fraktionen scheinen Visionen für den Ort ohne Durchgangsverkehr zu fehlen. „Wegen ein paar Minuten längerer Autofahrt die Zukunft von Bernhausen zu verspielen, kann man nur als fahrlässig bewerten“, kritisiert Baur die Windschutzscheibenperspektive der Politik.

 

Kontakt Thomas Baur: 0172 763 38 29

BUND-Vorschlag Verkehrskonzept Bernhausen

 

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